Renate Geiter
gebürtig aus Cochem an der Mosel, verschlug es nach einem Umweg über Frankfurt zum Studium nach Köln. Nach der Architektur musste es dann aber doch unbedingt die Kunst sein, mit der sich Geiter seitdem (1997) auseinander setzt.
Seit 2016 sind die Stadtteilbilder im Fokus ihrer Malerei, die auch neben den abstrakteren Motiven, viel Raum für Farbbewegungen und Zufälle lässt.
Geiter sind Stimmungen wichtig, nicht die genaue Wiedergabe eines mit dem Blick erfassten Ortes. „Mir ist wichtig, daß es keine Perfektion gibt, um dem Bild die unbedingt notwendige Lebendigkeit zu erhalten.“, so Geiter.
Für den Malprozess selbst heißt das: Entstehen lassen durch gelenkten Zufall und wieder zerstören an Stellen, die zu genau geworden sind.
Ältere Werke sind mit Dispersionsfarbe und Acydharzlacken auf Holz gemalt.
Die ersten Farbschichten wurden in einer Nass- in -Nass- Technik aufgetragen und mittels verschiedener Materialien wieder abgezogen.
Hieraus entstand zum einen ein Spiel mit verschiedenen Farbdicken, und zum anderen ergaben sich, durch das Ko- und Adhäsionsverhalten der Farben selber, zufällige Strukturen. Diese Strukturen nutzte sie im Verlauf und erweiterte sie, um dem Betrachter das, was sie in den Strukturen sah, hervorzuholen.
Im Grunde genommen, konnte man sagen, dass sie das Abstrakte aus dem Gegenständlichen filterte, und umgekehrt das Gegenständliche aus dem Abstrakten.
Ein zweites Prinzip, das Geiters Malerei zugrunde lag, war es, aus dem Chaos eine Ordnung zu schaffen, die sich bei genauerer Betrachtung wieder im Chaos verliert.
Diese Erfahrungen nahm Renate Geiter mit in die gegenständliche Malerei und spielt seit dem mit den gewonnenen Einsichten über das Farbverhalten. Das Spiel geht so weit, dass auch geschaut werden darf, wie genau man werden kann, ohne die Bewegung zu verlieren. Alles ist ein großes Experiment.