Wie im strahlenden Sonnenschein wirkt das dargestellte Motiv. Das frühlingshafte Grün und die blaugrauen Formen scheinen in strahlendem Sonnenlicht zu liegen, in der Mitte finden sich basaltartige Formen. Der genauere Blick löst die Vorstellung wieder auf: Die Farbflächen scheinen frei gesetzt zu sein und entfalten ein Eigenleben, das über die Schilderung einer Naturszene hinaus geht.
Als Besonderheit weisen die Leinwände bemalte Seitenflächen von ca. 4,5 cm Breite auf. Sie laden dazu ein, das Werk von verschiedenen Seiten zu sehen und eine spontane Interaktion mit dem Betrachter entsteht. Zugleich entsteht eine Spannung zwischen dem „Blick in ein Bildfenster“ zu dem die Arbeit einlädt, und dem Bewusstsein einer plastischen Form auf der Wand.
Die Gliederung des Kunstwerks in mehrere Flächen mit ihren markant großen Abständen ist ein typisches Merkmal der Arbeiten von Schultze-Schnabl. Seine Bilder trennen und verbinden unsere Seheindrücke zugleich und untersuchen so die Bedingungen dafür, wie unser Gehirn Teile zu einem Gesamtinhalt zusammenfügt. So entsteht unsere Vorstellung von Wirklichkeit. Auf diesem künstlerischen Weg entstehen so immer neue Bildentdeckungen.