Leonardo da Vinci beschäftigten Wolken mit ihrem assoziativen Reiz. Der englische Maler John Constables erforschte in seinen berühmte Wolkenstudien die malerische Umsetzung von Objekten, die als Stimmungsträger wesentlich zur Darstellung von Landschaften beitragen. Hier im Bild finden wir nicht die klassischen gelagerten Formen, die sich in die Raumtiefe staffeln und ihre Schatten auf die meist grüne Landschaft werfen. Das Bild ist freier und legt seinen Schwerpunkt auf die Untersuchung der Farbenvielfalt und Kontraste, der Formen und Gliederungen. So steht die Wirkung von Farbe und Bewegung in der Fläche im Vordergrund und nicht die dienende Funktion zur Inszenierung eines Landschaftsraums. Die typische Gestaltungsweise des Künstlers, seine Bilder in mehreren Flächen auf Abstand zueinander zu gestalten (der englische Begriff des „multipanel paintings“ trifft das Vorgehen gut) findet sich auch hier wieder. So entstehen in seinen Bildern immer wieder ungewöhnliche und spannende Kompositionen. Unser Auge wandert über die Bildflächen und findet gestalterische Verbindungen in Farben und Formen. Schnell stellen sich räumlich-plastische Assoziationen ein um das Gesehen einzuordnen und unser Kopf ist beschäftigt, unsere Vorstellungen zu prüfen, zu korrigieren und im weitesten Sinne zu deuten, ohne dass  wir letztlich auf Inhalte festgelegt sind. So erleben wir den Prozess des Sehens als Aktivität, als Interaktion mit der Kunst.